Madame Lenormand, die Kartenflüsterin Europas
- Gabriela
- 16. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Wer war Madame Lenormand?
Marie Anne Adélaïde Lenormand, besser bekannt als Madame Lenormand, wurde am 27. Mai 1772 in Alençon, Frankreich, geboren und starb am 25. Juni 1843 in Paris. Sie gilt als eine der berühmtesten Wahrsagerinnen und Kartenlegerinnen Europas und ist bis heute die Namensgeberin der populären Lenormand-Karten, die noch heute weit verbreitet sind. Auch bei Kartenflüstern arbeite ich mit diesem kraftvollen Kartendeck und verbinde traditionelle Symbolik mit moderner Spiritualität.
Bereits in jungen Jahren zeigte sich ihr Interesse an Mystik, Symbolik und Wahrsagung. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wurde sie in einem Kloster erzogen, wo sie Zugang zu Bildung erhielt, was für Mädchen ihrer Zeit eine seltene Chance war. Schon als junges Mädchen fiel sie durch ihre aussergewöhnliche Intuition und ihren Scharfsinn auf.
Mit nur 14 Jahren zog sie nach Paris, wo sie sich rasch einen Namen als begabte Seherin machte. Sie nutzte verschiedene Techniken der Divination (Wahrsagung), darunter das Kartenlegen, Handlesen und Astrologie. Ihre Praxis wurde bald so bekannt, dass sie Klienten aus den höchsten gesellschaftlichen Kreisen empfing, darunter Adlige, Politiker und Militärs.
Während der Französischen Revolution und in der Zeit des Ersten Kaiserreichs war Madame Lenormand besonders gefragt. Es wird berichtet, dass sie unter anderem Joséphine de Beauharnais, die Ehefrau Napoleons, sowie andere einflussreiche Persönlichkeiten wie Robespierre, Marat, Saint-Just und später sogar Zarenhof-Mitglieder beriet. Ihre Aussagen waren oft kühn, manchmal sogar provokativ, was ihr mehrfach Verhaftungen einbrachte, doch nie wurde ihr eine dauerhafte Schuld nachgewiesen.
Trotz oder gerade wegen dieser Vorfälle wuchs ihr Ruhm. Sie galt nicht nur als Wahrsagerin, sondern auch als kluge Beobachterin des politischen und gesellschaftlichen Geschehens. Ihre Gabe bestand möglicherweise ebenso in ihrer Fähigkeit, menschliche Motive und Strukturen zu erkennen, wie in übersinnlicher Einsicht.
Neben ihrer Tätigkeit als Seherin war Madame Lenormand auch schriftstellerisch aktiv. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher über Wahrsagung, Politik und Spiritualität, in denen sie nicht nur ihre Erlebnisse schilderte, sondern auch Prophezeiungen wagte. Ihre Werke waren häufig umstritten, wurden aber immer viel gelesen.
Das berühmte Kartendeck
Spannend: Madame Lenormand hat nie ein eigenes Kartendeck veröffentlicht. Die Karten, die heute unter ihrem Namen bekannt sind, das sogenannte "Petit Lenormand", wurden erst nach ihrem Tod auf den Markt gebracht. Sie basieren auf einem alten deutschen Spiel mit dem Namen „Das Spiel der Hoffnung“.
Das Lenormand-Deck besteht aus 36 Karten, darunter Bilder wie Herz, Sarg, Schlüssel, Reiter oder Schlange. Jede Karte hat eine tiefere symbolische Bedeutung und kann dir Hinweise auf Liebe, Beruf, innere Prozesse oder kommende Wendepunkte im Leben geben.
Madame Lenormand starb am 25. Juni 1843 in Paris im Alter von 71 Jahren. Ihr Nachruhm lebt bis heute weiter: Sie gilt als eine Schlüsselfigur in der Geschichte der Wahrsagung, deren Einfluss sowohl im spirituellen Bereich als auch in unserer Kultur bis in die Gegenwart spürbar ist.
Warum sie auch heute noch wichtig ist
Wenn du heute mit Lenormand-Karten arbeitest - sei es professionell oder für dich selbst -trittst du in eine lange Tradition ein. Madame Lenormand hat den Grundstein gelegt für eine Form der intuitiven Deutung, die auch heute noch Menschen tief berühren kann. Ihre Karten sind klar, direkt und oft erstaunlich treffsicher.
Fazit: Die Stimme der Karten – damals wie heute
Madame Lenormand hat uns gelehrt, dass Karten mehr sind als bedrucktes Papier. Sie sind Spiegel deiner Seele und Wegweiser in unsicheren Zeiten. Ihr Erbe lebt in jeder Legung weiter; vielleicht auch in deiner nächsten.
Wenn du neugierig bist, was die Karten dir zeigen wollen, begleite ich dich gerne ein Stück auf deinem Weg. Die Sprache der Karten ist sanft, aber ehrlich.


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